Alterszäsuren. Zeit und Lebensalter

Organisatoren
WINKolleg der Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Dorothee Elm / Thorsten Fitzon, Universität Freiburg; Kathrin Liess / Sandra Linden, Universität Tübingen
Ort
Heidelberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.09.2009 - 25.09.2009
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Von
Sandra Linden, Deutsches Seminar, Universität Tübingen

Die Tagung „Alterszäsuren. Zeit und Lebensalter“ wurde von der WINKolleg-Projektgruppe „Religiöse und poetische Konstruktion der Lebensalter. Konzeptualisierung und Kommentierung von Alterszäsuren im Lebenszyklus“ veranstaltet. Das Forscherteam bilden Dr. Dorothee Elm (Freiburg), Dr. Thorsten Fitzon (Freiburg), Dr. Kathrin Liess (Tübingen) und Dr. Sandra Linden (Tübingen). Im März 2008 hatte die Projektgruppe bereits ein thematisch verwandtes Kolloquium zum Thema „Alterstopoi“ in Freiburg ausgerichtet.1 Während es bei der ersten Tagung um konventionalisierte und in der topischen Verankerung oft produktiv erweiterte Redeweisen über das Alter ging, standen im September 2009 mit der Fokussierung auf Alterszäsuren die Begrenzung und Abgrenzung einzelner Lebensstufen voneinander sowie die damit korrespondierenden Zeitvorstellungen auf dem Programm. Die Tagung setzte sich aus einem internationalen Wissenschaftlerkreis aus den Fächern Theologie, Geschichte, Altphilologie, germanistische Mediävistik und Neuere deutsche Literaturwissenschaft zusammen. Mit der Basis eines philologischen Zugriffs auf historische Quellen und der klaren Perspektive auf die Zäsurierung und Verzeitlichung menschlichen Lebens ergab sich ein reger Austausch, der sich systematischen Aspekten wie spezifischen Einzelstudien widmete.

Lebensalter und Lebenszäsuren. Systematische Fragestellungen
Dass der Wandel des menschlichen Lebenszyklus als Thema die gesamte Theologie betrifft, stellte FRIEDRICH SCHWEITZER (Tübingen) mit einem Vortrag zum postmodernen Lebenszyklus heraus. An verschiedenen Modellen wurde die Korrelierung von Alters- und Entwicklungsstufen gezeigt, wobei Erik Eriksons sozialpsychologisches Lebensalterschema im Mittelpunkt stand. Ausgehend von dessen modernem Lebensaltermodell wurden der Wandel des Lebenszyklus in der Postmoderne und seine theologischen Implikationen thematisiert. Nach dem Beitrag der Systematischen Theologie für die Deutung des Alters fragte GÜNTER THOMAS (Bochum): Dabei wurde die mangelnde sprachliche und konzeptionelle Unterscheidung zwischen einem positiv konnotierten dritten Lebensalter als Phase des selbständigen Lebens und der Lebenserfahrung und dem vierten Lebensalter als Zeit des Verfalls und der Hinwendung zum Tod festgestellt. Anhand der vier Themenfelder Vergessen, Erinnern, Versöhnen und Danken wurde eine theologische Perspektive auf das hohe Alter eröffnet. Eine historische Perspektivierung der Funktion der Lebensalter als Wissensordnung bot UDO FRIEDRICH (Göttingen): An mittelalterlichen Quellen wurde analysiert, wie die Alterszäsuren metaphorisch aufgeladene Narrative zugrunde legen, wobei die Teleologie des linear verlaufenden Stufenmodells, das einen narrativ zugänglichen Handlungsablauf unterstellt, oftmals durch Kombination mit einem Kreisschema relativiert wird. Am Beispiel des Fürstenspiegels des Aegidius Romanus wurde gezeigt, wie einzelnen Altersstufen spezifische Fähigkeiten zugeordnet werden und sich ein Register bildet, zu dem sich das einzelne Leben in Orientierung und Abweichung verhält.

Historische Zeitkonzeptionen und ihre narrative Modellierung
An einer metaphorologischen Fragestellung setzte auch WILLIAM RANDALL (Fredericton, Kanada) an, der die Metapher vom Leben als einer Erzählung wörtlich nahm und die menschliche Wahrnehmung des eigenen Lebens als internal editing und storywriting präsentierte. Das hohe Alter steht im Zusammenhang des erzählten Lebens für den Wechsel vom Handlungs- zum Lesemodus, wobei die Lektüre fiktionaler Literatur als Möglichkeit aufscheint, die eigene Lebensgeschichte auch mit zunehmender Handlungsarmut offen und flexibel zu halten.

Dass eine solche aktive Modellierung der scheinbar objektiven Zeit bereits antiken Vorstellungen zugänglich ist, zeigte ANJA WOLKENHAUER (Hamburg) anhand von utopischen Entwürfen der Antike. Über eine Dehnung der akmé, des mittleren Lebensalters, wird ein Idealzustand der Zeitlosigkeit imaginiert. So fehlen in Hesiods goldenem Zeitalter, das die Menschen in andauernder akmé verbringen, andere zeitliche Ordnungssysteme; das silberne Zeitalter hingegen kennt eine ausgedehnte Kindheit. In Ovids "Metamorphosen" wird die Zeitlosigkeit als Existenz ohne genealogische Zäsuren entworfen, die sich dem narrativen Zugriff entzieht und ganz auf deskriptive Schemata setzt. Aus einer anderen Perspektive betrachtete der Beitrag von DOROTHEE ELM (Freiburg) das Thema der Zeitlosigkeit und Unsterblichkeit, nämlich anhand der Kaiserpanegyrik bei Martial und Statius. Für das mit der politischen Pragmatik verknüpfte Herrscherlob ging es um die Frage, wie der Topos der Herrschersakralität dargestellt und eine Entgrenzung der endlichen Lebenszeit literarisch umgesetzt werden kann. Die Art, in der der epigrammatische Kaiser wiederum durch als mythologische Erzählungen inszenierte Hinrichtungen den Tod als letzte Zäsur setzt, unterstreicht seine Verfügungsmacht über vergangene Zeiten. Der Vortrag zeigte zuletzt, wie der reale Tod des endlichen Kaisers eine Zäsur im Corpus Martials bildet, die zu Rück- und Vorausschau einlädt. Das Erzählen von vergehender Zeit und die Zeitstruktur literarischer Texte des Mittelalters analysierte UTA STÖRMER-CAYSA (Mainz) in ihrem Beitrag zum „Hildebrandslied“ und der „Elucidation“. Vor dem Hintergrund, dass der einzig sichere Informationszeitraum die eigene Lebenszeit ist, wurde untersucht, wie diese Begrenzung im literarischen Medium transgrediert wird. In der „Elucidation“ wird eine Vorzeitkunde als Möglichkeit kausaler Vergewisserung in die Narration montiert, gleichzeitig werden die zeitlichen Bezüge auf der Ebene der erzählten Welt gelockert, so dass die Vergangenheitsbezüge eine deutlichere Struktur als die Gegenwartsbezüge erhalten.

Eine Reihe von Vorträgen der Tagung galt einzelnen Lebensalterphasen, wobei neben dem kritischen Alter der mittleren Jahre vor allem die Kindheit und der Übergang zum Erwachsenenleben sowie das hohe Alter mit der finalen Zäsur des Todes, die in christlicher Perspektive ebenfalls ein Vorher und Nachher voneinander abgrenzt, in den Blick genommen wurden:

Phase der Kindheit und Übergang zum Erwachsensein
Eine kritische Auseinandersetzung mit der Forschungsposition, dass in vormodernen Gesellschaften die Kindheit nicht als eigenständige Entwicklungsphase gesehen wird (Philippe Ariès), bot ANDREAS KUNZ-LÜBCKE (Leipzig): An altägyptischen Quellen wie der Lehre des Ani wurden Erziehungskonzepte untersucht, welche die unterschiedlichen Begabungen des einzelnen Kindes einkalkulieren. Josef, David und Samuel wurden als Beispiele biblischer Kindheitsdarstellungen analysiert, die trotz der grundsätzlichen Vorstellung, dass sich im Kind bereits der Erwachsene zeigt, variante Wahrnehmungen des Erwachsenwerdens bieten, wenn etwa David im Kampf die Attribute der Jugend schlagartig ablegt, während für Samuel eine fortwährende Kindheitsphase gilt. Mit der Abgrenzung der Kindheitsphase beschäftigte sich auch JUTTA HEINZ (Jena) in der Analyse biographischer, von Rousseaus „Emile“ beeinflusster Romane der deutschen Literatur bis 1820. Die Lehre von der Kindheit als Zeit der Unschuld und des unbelasteten Naturzustands wurde in Schummels „Wilhelm von Blumental“ und in Jung-Stillings Autobiographie, dem „Anton Reiser“ von Karl Philipp Moritz und Jean Pauls „Unsichtbarer Loge“ analysiert. Durch die Abbildung des kindlichen Lektürekanons erreichen die Texte eine metapoetische Figurenzeichnung, die Phantasie der vermeintlichen Naturkinder wird vor allem literarisch angeregt.

Hohes Alter und der Tod als Lebenszäsur
Die alttestamentliche Wahrnehmung der eigenen Lebenszeit und der Phase des hohen Alters untersuchte KATHRIN LIESS (Tübingen) am Beispiel der Psalmen. Die Psalmengruppe 90–92 wurde als Diskurs über Vergänglichkeit, Lebenszeit und hohes Alter gelesen. Anhand von Psalm 71 wurden, ausgehend von einem Grundkonzept der Psalmenanthropologie, dem „konstellativen Personbegriff“, körperlicher Verfall, soziale Isolation und Gottverlassenheit als Erfahrungen des Alters herausgestellt; demgegenüber ist das Gotteslob Zeichen einer sozialen Reintegration und einer die Lebensalter übersteigenden Vitalität. Dem hohen Alter wandte sich auch der Beitrag von THOMAS HIEKE (Mainz) zu, der den Zusammenhang von Freude, Alter und Tod im Abschlussgedicht des Buches Kohelet thematisierte. Im Kontext des Koheletbuches, das die Diskussion über das Glück des Menschen ins Zentrum stellt, wurden das Gedicht und seine Altersbilder ausgelegt: Angesichts der Unausweichlichkeit des menschlichen Alterns und Vergehens fordert Kohelet zur Freude am Leben und zum Lob des Schöpfers auf. Eine mittelalterliche Perspektive auf die Vergänglichkeit menschlichen Lebens bot MANFRED KERN (Klagenfurt) am Beispiel des Minnesangs, indem er nach der Darstellung von Alterssignaturen und conversio-Momenten in der Lyrik Reinmars, Morungens und Walthers, aber auch bei Petrarca und Dante fragte. Ausgehend von der Altersdiskrepanz im Minnesang, die letztlich eine Leidensdiskrepanz ist, wurde das destruktive Potential des alternden Körpers aufgezeigt, das mit der Verzeitlichung des subjektiven Erlebens einhergeht. In der Zusammenschau eines Autorœuvres ergibt sich jedoch keine lineare Zeitordnung, sondern eher die poetische Konstruktion eines Lebenswegs. Eine solche Perspektive auf den eigenen Lebensverlauf analysierte SANDRA LINDEN (Tübingen) für die Lieder Oswalds von Wolkenstein, in denen das alternde Ich in enger Verquickung von authentisch-biographischem und inszeniertem Sprechen begegnet. Die drastische, auf die abschreckend-mahnende Qualität zielende Beschreibung der Körperlichkeit bezieht sogar die gealterte Singstimme ein. Es wurde gezeigt, wie die Zäsur des kritischen Rückblicks auf das eigene Leben die Sündenerkenntnis forciert, nicht jedoch notwendig die tätige Umkehr zu Gott zur Folge hat, was eine ironische Signatur in das christliche memento mori einzieht.

Medizinisch-psychologische Entwürfe und ihre literarische Diskursivierung
Auf medizinisch-kosmologische Vorstellungen der menschlichen Lebensalter bezog sich MANFRED HORSTMANSHOFF (Leiden), der nach einer Skizze humoralpathologischer Vorstellungen vier anonyme Stiche aus dem 17. Jahrhundert vorstellte, die zur Trent-Collection der University of Durham, NC, gehören und nochmals an der Schwelle zur vormodernen Wissenschaft eine Summe der medizinischen und kosmologischen Lebensalterauffassungen seit der Antike bilden: Die vier Jahreszeiten sind als menschliche Lebensalter dargestellt, wobei jedem Lebensalter verschiedene körperliche Verfassungen, Temperamente und Krankheitsaffinitäten zugeordnet werden. Die Interferenzen von Verjüngungsmedizin, Kunst und Literatur in der Frühen Neuzeit stellte ALEXANDER KOŠENINA (Hannover) vor allem am Beispiel von Flugblättern und Ratgeberliteratur, aber auch für Wielands Teutschen Merkur dar. Die von Alchemie und Diätetik aufgestellten Regeln zur Verjüngung und Lebenserhaltung wurden in der literarischen Fiktion etwa mit dem Motiv der vampiristischen Einverleibung oder der verjüngenden Kraft des Jungfrauenatems produktiv verarbeitet. Mit der Narrativierung vor allem des mittleren Alters befasste sich THORSTEN FITZON (Freiburg) in seinem Vortrag zu Arthur Schnitzlers Frau Beate und ihr Sohn. Schnitzler radikalisiert die Aporien der weiblichen Alternserfahrung, indem er die Krise der Lebensmitte aus dem Fokus der Protagonistin als Entscheidung zwischen Jugend und Alter auf einen suizidalen Inzest zulaufen lässt. Es wurde gezeigt, dass Schnitzler die Entdeckung der Lebensmitte als kritische Alternserfahrung in der Psychologie vorwegnimmt. Die Erzählung geht dabei nicht in einer psychologischen Kasuistik auf, sondern steht im Kontext einer Reihe von Alternserzählungen seit dem frühen 19. Jahrhundert, welche die kritischen Jahre zunehmend aus der Perspektive des alternden Subjekts gestalten.

Alterszäsuren in politisch-herrschaftlicher Perspektive
Wie sehr Alterszäsuren zu einem politisch relevanten Argument werden können, untersuchte JAN TIMMER (Bonn) für das System der attischen Demokratie des 5. Jahrhunderts, das neben dem Wahlrecht auch das Recht zum Ergreifen des Wortes in den politischen Entscheidungsgremien an konkrete Altersgrenzen knüpft. Die Zäsur von 50 Jahren als Erstrederecht in der Volksversammlung und ihr Verschwinden im Laufe des 5. oder 4. Jahrhunderts wurden in die Logik der häuslichen Erbfolge gestellt, so dass gezeigt werden konnte, wie familiale Alterszäsuren und deren Variabilität das politische System beeinflussen. In der römischen Historiographie wird dann, wie THERESE FUHRER (Berlin) zeigte, die Metaphorik der Altersstufen zu einem Modell der Geschichtsdeutung, das häufig nach dem Dreierschema von Entwicklung, Höhepunkt und Verfall aufgebaut ist. In der augustinischen Aetates-Lehre verbindet sich der Lebensaltervergleich der römischen Historiographie mit der christlichen heilsgeschichtlichen Hexaemeron-Analogie. Christus wird als puer in die senectus der Welt hineingeboren, selbst im Greisenalter der Welt besteht damit die Möglichkeit zur renovatio. Es wurde gezeigt, dass auch in Augustins „Confessiones“ in jeder Altersstufe unabhängig vom biologischen Alterungsprozess Möglichkeiten zur spirituellen Erneuerung gegeben sind. In das mittelalterliche Herrschaftssystem und seine literarische Spiegelung führte der Beitrag von MICHAEL MECKLENBURG (Berlin), der für den Autor Jörg Wickram zeigen konnte, wie über die Paradigmen von Sterben und Erben natürliche Alterszäsuren konstruiert werden. Während das lehrhafte Spiel „Die 10 Alter der Welt“ offenbart, wie wenig das Dekadensystem mit biologischen oder sozialen Grenzen korreliert, konnte an Wickrams „Goldfaden“ gezeigt werden, wie für den sozialen Aufsteiger ein entzeitlichter Raum konstruiert wird und gerade im Nichterzählen der Altersentwicklung das Faktum des herrschaftlichen Aufstiegs verschleiert wird.

Fazit
Die Tagung hat an Beispielen von der Antike bis zur Gegenwart gezeigt, wie in narrativen, symbolischen und ikonographischen Lebensalterdarstellungen Zeitvorstellungen verarbeitet und Alterszäsuren als organisierende Einschnitte gesetzt werden. So bestätigte sich die Alterszäsur als wirkmächtige Wissensordnung, über die Vorstellungen von menschlicher Lebenszeit und ihrer Strukturierung erschlossen werden und in der historischen Zusammenschau in ihrer Persistenz und ihrem Wandel diskursiviert werden können. Die zeitliche Grenze, an dem ein Lebenszustand in einen anderen übergeht, ist – und das haben die behandelten Textbeispiele gezeigt – nicht nur ein formales Gliederungsinstrument zur sequentiellen Ordnung einer begrenzten Lebenszeit; die Zäsur ist mit ihrer Konkretisierung eines Vorher und Nachher eine Möglichkeit, das Leben narrativ zugänglich zu machen, sie wird zum Katalysator einer Reflexion über das eigene Leben und die gesellschaftlich-kulturell geprägten Normen der verschiedenen Altersstufen.

Konferenzübersicht:

FRIEDRICH SCHWEITZER (Tübingen): Der Wandel des menschlichen Lebenszyklus – religiöse und theologische Implikationen.

THERESE FUHRER (Berlin): Erneuerung im Alter: Augustins Aetates-Lehre.

UTA STÖRMER-CAYSA (Mainz): Modelle des Erzählens von vergehender Zeit in der Literatur des Mittelalters.

JUTTA HEINZ (Leipzig): Urszene, Wünschperioden und Schwellenlektüren – zu Kindheitszäsuren in literarischen Texten um 1800.

WILLIAM RANDALL (Fredericton, Kanada): A Time to Read: Narrative Openness in Later Life.

ANJA WOLKENHAUER (Hamburg / Tübingen): Dehnung der akmé, Eukrasie, Zeitlosigkeit: Entwürfe des guten Alterns im griechisch-römischen Zeitaltermythos.

DOROTHEE ELM (Freiburg): Die Entgrenzung des Alters: Zur Kaiserpanegyrik in der Dichtung des Martial und Statius.

KATHRIN LIESS (Tübingen): Lebenszeit und Alter in den Psalmen.

THOMAS HIEKE (Mainz): Das Gedicht über Freude, Alter und Tod am Ende des Koheletbuches (Prediger Salomonis).

MANFRED KERN (Klagenfurt): Schere, Stein, Papier – Alterszäsuren, Autorschaft und Werk in der mittelalterlichen Liebeslyrik.

SANDRA LINDEN (Tübingen): „für singen hüst ich durch die kel“. Memento mori in den Liedern Oswalds von Wolkenstein.

ALEXANDER KOŠENINA (Hannover): „Listige Hurenhängste“ und die Medizin der Verjüngung in der Frühen Neuzeit.

THORSTEN FITZON (Freiburg): Schwellenjahre. Zeitreflexion in der erzählten Alternskrise.

ANDREAS KUNZ-LÜBCKE (Leipzig): Erwachsenwerden – Entwicklung oder Vollendung? Perspektiven der Hebräischen Bibel.

GÜNTER THOMAS (Bochum): Endlichkeit unter einem leergefegten Himmel. Systematisch-theologische Beobachtungen zum Alter.

JAN TIMMER (Bonn): „Wer, der über 50 Jahre alt ist, will sprechen?“ (Aisch. 1,23) – Alterszäsuren im politischen System der attischen Demokratie.

MANFRED HORSTMANSHOFF (Leiden): The Enigma of the Four Seasons. Four 17th century Engravings from the Trent Collection and Medical Tradition.

UDO FRIEDRICH (Göttingen): Lebensalter als Wissensordnung in der mittelalterlichen Literatur.

MICHAEL MECKLENBURG (Berlin / Kassel): Sterben und Erben. Zur Konstruktion natürlicher Alterszäsuren bei Jörg Wickram.

Anmerkung:
1 Vgl. Tagungsbericht Alterstopoi. Neues im alten Wissen von den Lebensaltern. 13.03.2008-14.03.2008, Freiburg, in: H-Soz-u-Kult, 05.04.2008, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=2052>.